#8 – Tijen Onaran: Female Empowerment in der Industrie – wo stehen wir?

Shownotes

„Dem Thema die Schwere nehmen.“ „Weg von einem rein aktivistischen zu einem innovativen Diversity-Verständnis.“ Und vor allem: „Die Aufgabe ernst nehmen und wie jedes Budget- oder Innovationsthema im Unternehmen behandeln“: Das seien wichtige Voraussetzungen, um Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitswelt voranzutreiben, sagt Tijen Onaran. „Ohne Druck passiert nichts – und das ist schon traurig genug.“ Die 39-Jährige weiß, wovon sie spricht. Sie berät nicht nur viele Konzerne in Diversity-Fragen, sie hat sich auch als Buchautorin und Investorin zu dem Thema einen Namen gemacht.

In der aktuellen „IGBCE Kompass“-Folge diskutiert sie mit dem Gewerkschaftsvorsitzenden Michael Vassiliadis über die Frage „Female Empowerment in der Industrie: Auf dem Weg oder auf dem Abstellgleis?“. Rein formal gebe es in tarifgebundenen und mitbestimmten Betrieben der IGBCE-Branchen zwar keine Diskriminierungskontexte, so Vassiliadis, „in der Realität ergeben sie sich oft aber doch“. Das liege oft daran, dass Frauen in der für die Karriere wichtigen Phase zwischen 30 und 50 Jahren oft übergangen werden, weil sie häufig familienbedingt in Teilzeit arbeiten. Dieser Automatismus müsse ausgeschaltet werden, so der IGBCE-Vorsitzende. „Wir lassen Zukunftschancen liegen.“

Um die Fragen der Zukunftschancen durch Gleichstellung dreht sich auch der diesjährige Frauentag der IGBCE. Vom 30. Mai bis zum 1. Juni beschäftigt er sich in Hannover im Kern mit der Herausforderung, die Transformation in der Industrie geschlechtergerecht zu gestalten. Als Rednerinnen und Redner treten neben den IGBCE-Vorständen auch die Bundesministerin für Frauen, Senioren, Familie und Jugend, Lisa Paus, und die Vorsitzende der Kommission des 4. Gleichstellungspolitischen Berichts der Bundesregierung, Silke Bothfeld, auf.